Infoveranstaltung schonende Gewässerunterhaltung

Der Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände hat zum 22. Oktober 2019 über 180 Personen geladen, die beruflich oder über ihr ehrenamtliches Gremium mit dem Thema Gewässerunterhaltung in den Verbandsgebieten zu tun haben. Knapp 90 sind der Einladung gefolgt, sich zusammen mit der vortragenden Diplom-Biologin Gabriele Stiller aus Hamburg über schonende Gewässerunterhaltung in der Praxis zu informieren. Anhand von Modellprojekten und Erfahrungen stellte Frau Stiller einen interessanten Vortrag zusammen, der über die heute geforderten neuen Methoden zur naturschutzfachlich adäquaten Mahd und Entschlammung von Gewässern in Marsch und Geest anschaulich informierte.

Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und die Verankerung naturschutzfachlicher Ziele zur Pflege und Entwicklung von Gewässern und ihrer Uferzonen in die Landesgesetzgebungen stellt die Wasser-und Bodenverbände heute vor neue Herausforderungen. Althergebrachte Verfahren sind oft überholt; ein zu „hartes“ Herangehen an Flora und Fauna, an Bewohner der Gewässer und Uferzonen ist nicht mehr fachgerecht und teilweise schon gesetzlich als Ordnungswidrigkeit oder Straftatbestand umgemünzt. Störungs- und Tötungsverbote aus dem Artenschutz sichern Lebensräume und biologische Vielfalt. Der Artenschutz ist seit dem 01.08.2017 bereits zwingend zu beachtendes Recht.

Frau Stiller und der sie unterstützende Ehemann schilderten bildhaft und wortreich neue, praxistaugliche Ansätze bei der Gehölzpflege am Saum, der Entkrautung im Wasserkörper, der Ufermahd und der Entschlammung. So wurden die „Stromstrichmahd“ und die geschlängelte Mahd und bessere, schonendere Zeitpunkte für die Unterhaltungsarbeiten einer genauen Betrachtung unterzogen. Dies ist für die Zukunft in der Verbandsarbeit insbesondere für die Gewässerunterhaltungsfirmen entscheidend; denn sie haften dem Auftraggeber für die Umsetzung der neuen Vorgaben nach dem Leitfaden Artenschutz (Erlass des Nds. Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz). Aber auch die bei der Veranstaltung vertretenden Verbandsvorsteher und viele Schaubeauftragte für die Gewässer bekamen einen guten Eindruck von den kommenden Herausforderungen. Komplettiert wurde das Ganze nach einem gemeinsamen Mittagessen mit einer Ausfahrt via Bus an zwei exemplarische Gewässertypen der Geest und der Marsch, an denen mit einem Bagger die schonende Unterhaltung sensibel und vergleichend zu früher demonstriert wurde. Eine Begutachtung des Räumgutes zeigte den Anwesenden, welche Bewohner von einer schonenden Unterhaltung profitieren. 

Die gut organisierte, interessante und gelungene Veranstaltung endete gegen 16.30 Uhr wieder in Loxstedt/Hohewurth.

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