Baubeginn in Rintzeln bei Wremen

Neues von der Uferkante nördlich Wremen

Ahoi! Die beiden Austernfischer am Rand des Lahnungsfeldes schauen aus einigem Abstand den Baumaschinen zu, die die Wegetrasse des künftigen Rückwerks auskoffern. Flies wird verlegt, Klei zur Seite gelagert: Baubeginn an der diesjährigen großen Ufersicherungsmaßnahme des Deichverbands, der mit dieser Maßnahme des Küstenschutzes den Ausspülungen und Ufererosionen vorbeugen wird.

Der Seedeich in diesem ca. 1,6 km langen Abschnitt wird durch die Deckwerksherstellung nachhaltig geschützt. Im Nordbereich, auf ca. der Hälfte der Gesamtstrecke, befindet sich bereits ein in die Jahre gekommenes, zum Teil eingewachsenes Deckwerk aus Wasserbausteinen. Dieses wird im Zuge der Arbeiten ertüchtigt und auf die entsprechende neue Höhe gebracht. Im südlichen Baustellenbereich wird neues Deckwerk gelegt, und abschließend die Gesamtstrecke der Steine mit Beton zur Verklammerung des Materials vergossen. Anschließend wird ein sogenanntes befahrbares Rückwerk in Asphalt erstellt. Dies dient zum einen der Fußsicherung des Deckwerks bei Überströmen im Sturmflutfall, zum anderen als Unterhaltungsweg für die Bewirtschafter und den Deichverband, der sich nach Fertigstellung verantwortlich kümmern muss. Auch die Abweiserbuhnen entlang der vorgelagerten Seebuhne im Abschnitt werden mit ertüchtigt. Am Ende der Bauzeit im Jahr 2020 wird die Summe von rd. 3. 45 Mio. EUR verausgabt sein, und der Uferabschnitt nördlich von Wremen ein ganzes Stück sicherer.

Durch die Baustellenlage im Nationalpark Nds. Wattenmeer hat der Deichverband aus seiner Genehmigung einige naturschutzbedingte Auflagen einzuhalten. Das gesamte Baugeschehen wird durch ein beauftragtes Büro ökologisch begleitet; das Baufeld selbst wird regelmäßig begangen und zu jedem Tag für die Baufirma neu freigegeben, wenn keine Rote-Liste-Vogelarten o.ä. sich über Nacht in der Trasse und näherer Umgebung niedergelassen haben und durch die Tätigkeiten gestört werden können. Bei den Baubesprechungen sind jedes Mal Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde, der Ökologischen Baubegleitung und des Nationalparks mit eingeladen.

Das Material wird über die Deichzufahrt Misselwardener Specken und Zum Zollhaus geführt. Der Großteil der Antransporte insbesondere der Deckwerkssteine beginnt im Sommer. Wie für alle Baumaßnahmen des Küstenschutzes hat auch diesmal der Deichverband für sein Vorhaben nur das enge Zeitfenster der sturmflutfreien Sommersaison, um alles fertigzustellen und zur „kabbeligen“ Wettersaison über den Winter zu sichern.  Verständnis der Anlieger, Touristen und Bewirtschafter muss hier vorausgesetzt werden, damit die Menschen, die hinterm Deich leben, wohnen, arbeiten durch den zuständigen Deichverband auch wirksam geschützt werden können.

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