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Nacherhöhung des Weserhauptdeiches im Bereich Rechtebe-Wurthfleth, 2013 bis 2015

Deichverbände

Ausschnitt des Plans neues Gewässer Wersabe IV/Gewässerfläche

Der Deichverband muss hier aufgrund der von der Forschungsstelle Küste 2004 festgestellten Fehlhöhen von bis zu 1,30 m die Erhöhung und Anpassung des Deichs auf rund 1,6 km Länge vornehmen.

Während der Baumaßnahme werden ein neuer Treibselräumweg von ca.1,65 km Länge gebaut und zwischen Rechtebe und Wurthfleth binnendeichs ein neuer Deichverteidigungsweg von 540 m Länge hergestellt. Außerdem wird der bestehende Weg zwischen Rechtebe und Wersabe und in Wurthfleth sowie die Zuwegung zur Deichrampe in Rechtebe auf 60 m erneuert.

Für diese Maßnahme werden insgesamt rund 140.000 m³ Klei benötigt. Was nicht aus Vorjahresmengen/Vorräten an Kleiboden gedeckt werden kann, muss für den Deichbau neu gewonnen werden, und so war die Lage auch für diese Baumaßnahme.

Die Besonderheit des Deiches in der Osterstader Marsch, nämlich aus nahezu 100% Klei zu bestehen, stellt uns daher vor immer neue Herausforderungen. Der Deichverband musste nun Flächenerwerb im Außendeich bei Wersabe tätigen, um eine geeignete Pütte zur Kleigewinnung zu haben. Grundsätzlich werden diese Flächen geotechnisch untersucht, Probe-/Erdbohrungen und Schürfen vorgenommen, um Vorkommen und Mächtigkeit des begehrten Baustoffs im Erdreich zu sondieren. Nach Tätigung des Grunderwerbs für diese Deichbaumaßnahme begannen die Gespräche mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Cuxhaven. Durch die vielen Projekte hat sich mittlerweile die Zusammenarbeit eingespielt, und beide Seiten können recht gut einschätzen, welche Hürden gemeinsam genommen werden müssen. Am Beispiel der Pütte für den Deichbau Rechtebe-Wurthfleth lässt sich die Herausforderung Küstenschutz im Einklang mit Naturschutz gut erklären:

Nach der Entnahme des Kleis bleibt eine Wasserfläche zurück, die je nach Entnahmetiefe des Bodens meistens zwischen 3 und 5 Metern, manchmal auch wesentlich flacher, zurückbleibt. Die Bodenentnahmestelle wird mittlerweile gleich im Hinblick auf die spätere natürliche Sukzessionsüberlassung mit flachen Böschungsneigungen hergestellt. Hier entwickeln sich später die begehrten Uferrandzonen, Flachwasserzonen und z. B. Schilfröhrichtflächen, die für Flora und Fauna gleichermaßen interessant und wertvoll sind. Dies ist nicht immer ein Ersatz für durch die Entnahme weggefallenes Grün- oder Ackerland, aber bildet zusammen mit anderen Ausgleichsmaßnahmen einen adäquaten Ersatz.

In der Pütte Wersabe wurde die gesamte Fläche nach den vorhandenen Gegebenheiten regelrecht modelliert. Es wurde ein alter unterirdischer Prielverlauf aufgenommen und als Insellage im Gewässer hergestellt. Die Uferbereiche wurden mit unterschiedlichen Zonen hergerichtet, und auf den verbleibenden Grünflächen wurden Blänken und Senken eingebaut. Am Ende entsteht ein tidedynamisches naturnahes Gewässer mit einer dieser Struktur angepassten Umgebung.

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