Fließgewässerentwicklung Lune

Was steckt dahinter?

Seit Dezember 2000 wird der Gewässerschutz von der europäischen Ebene übergreifend auch auf die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten übertragen; gemeinsam haben alle 15 Staaten erklärt, aktiv an der Verbesserung der Gewässerqualität in den wichtigsten, in der Richtlinie auch verorteten Gewässern Europas mitzuwirken. Die EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) hat in unserem Bereich unter anderem die Lune als ein solches Gewässer einbezogen.

Zur Erreichung des wesentlichen Zieles der WRRL, nämlich ein „gutes ökologisches Potential“, wird zurzeit ein Konzept zur Fließgewässerentwicklung für den Verlauf der Lune erarbeitet. Nach mehrfacher Antragsstellung ist es dem Unterhaltungsverband Nr. 80 Lune gelungen im Sommer 2019 einen positiven Bescheid vom Land zur Förderung dieser Konzepterstellung zu erhalten. Die Förderquote liegt bei 90 % (finanzielle Unterstützung durch die Europäische Union), die übrigen 10 % der anfallenden Kosten übernimmt die Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven. Der Verband unterstützt die Arbeiten im Wesentlichen mit manpower und dezidiertem Wissen vor Ort. Nach erfolgter Ausschreibung der Planungsleistungen und auch weiterhin verwaltungsmäßiger Unterstützungsleistungen durch den Verband wurden diese an die Ingenieurgemeinschaft agwa GmbH aus Hannover vergeben.

Wo ist das eigentlich?

Bei dem Verbandsgewässer II. Ordnung Lune handelt es sich gemäß Fließgewässerschutzprogramm um ein wichtiges Nebengewässer der Weser. Ihr Quellgebiet befindet sich im Landkreis Rotenburg-Wümme, genauer gesagt im Sünderwald nördlich der Ortschaft Basdahl. Von dort verläuft die Lune Richtung Südwesten in den Landkreis Cuxhaven nach Kirchwistedt, vorbei an Lunestedt in Richtung Westen nach Loxstedt-Düring. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der alte Flusslauf verlegt und durch die neue Lune ab der BAB 27 ersetzt. Sie mündet nun über das Siel - und Schöpfwerk Lune bei Büttel-Indiek in die Weser.

Die Gesamtlänge des Gewässers beträgt von der Quelle bis zur Mündung ca. 41 km, davon sind 39 km als Gewässer II. Ordnung eingestuft. Insgesamt wird ein Einzugsgebiet von über 40.000 ha über die Lune entwässert.

Was macht das Ingenieurbüro?

Mit der Erstellung des Konzeptes wird die Lune von der Quelle bis zur BAB 27 technisch erfasst, hydraulisch bewertet und naturschutzfachlich untersucht. Darüber hinaus werden die bedeutenden Nebengewässer Billerbeck, Gackau und Oldendorfer Bach ebenfalls betrachtet.

Geplant ist es, am Ende Entwicklungsziele mit konkreten Maßnahmenvorschlägen zur Verbesserung der Gewässergüte zu erarbeiten. Mögliche Ansätze hierfür finden sich bei der Betrachtung hinsichtlich

  • FFH-Verträglichkeit
  • Verbesserung der Strukturgüte
  • Gewässerrandstreifen / Entwicklungskorridore
  • Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit
  • Extensivierung/Reduzierung von Unterhaltungsarbeiten (dennoch dauerhafte Gewährleistung des schadlosen Wasserabflusses)
  • Baulicher Maßnahmen zur Bettgestaltung, Laufverlängerung und Gehölzentwicklung.

 

Natürlich müssen die Mitarbeiter des Büros dafür zunächst die Flächen entlang der Lune und der Nebengewässer betreten, deshalb wundern Sie sich also nicht, wenn Mitarbeiter der Ingenieurgemeinschaft aqwa in der nächsten Zeit häufiger an unseren betroffenen Gewässern vorzufinden sind.

In der Zukunft sind ebenfalls Arbeitskreise geplant, um, die verschiedenen in die Planung einzubindenden Akteure zu informieren und zu beteiligen- denn nur zusammen wird eine Verbesserung unserer elementaren Lebensgrundlagen wie Flüsse und Bäche zu schaffen sein.

Mehr Informationen zum Förderprogramm finden Sie unter: www.eler.niedersachsen.de

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